Design Thinking hat in den letzten Jahren einen festen Platz in den Innovations- und Produktentwicklungsprozessen zahlreicher Unternehmen eingenommen. Dennoch besteht oft Verwirrung darüber, was Design Thinking tatsächlich ist. Viele Methoden, die derzeit als „Design Thinking“ vermarktet werden, sind in Wirklichkeit auf spezifische Produkte, Dienstleistungen oder Erlebnisse beschränkt. In diesem Beitrag decken wir die wahren Geheimnisse des Design Thinkings auf und geben dir eine fundierte Grundlage, um diese Methode effektiv anzuwenden.
Basiswissen über Design Thinking
Was ist Design Thinking?
Design Thinking ist eine Methode zur innovativen Problemlösung, die sich durch einen starken Fokus auf die Nutzer:innen auszeichnet. Tim Brown, CEO von IDEO, beschreibt Design Thinking als eine systematische Methode zur Lösung von Designproblemen. Es geht darum, technologische Fähigkeiten, Nutzererwartungen und geschäftliche Anforderungen so zu kombinieren, dass innovative Lösungen entstehen.
Warum ist Design Thinking so effektiv?
- Benutzerzentriertheit: Der gesamte Prozess dreht sich darum, die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer:innen zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die diese Anforderungen erfüllen.
- Interdisziplinäre Teams: Durch die Zusammenarbeit von Teammitgliedern aus verschiedenen Fachbereichen entstehen vielfältige Perspektiven und umfassendere Lösungen.
- Experimentieren und Testen: Hypothesen und Ideen werden schnell und kostengünstig getestet, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen tatsächlich funktionieren.
Die 5 Phasen des Design Thinkings
Design Thinking umfasst fünf Hauptphasen, die im Folgenden im Detail beschrieben werden:
1. Empathie
In der Empathie-Phase versetzt sich das Team in die Lage der Nutzer:innen und versucht, deren Bedürfnisse, Herausforderungen und Probleme umfangreich zu verstehen. Hierbei werden verschiedene Methoden wie Interviews, Beobachtungen und Fragebögen eingesetzt, um ein tiefgehendes Verständnis zu erlangen.
2. Definition
In der Definitionsphase werden basierend auf den gesammelten Daten aus der Empathie-Phase die Kernprobleme klar definiert. Hier geht es darum, das Problem präzise einzugrenzen und die wesentlichen Herausforderungen zu benennen. Diese klare Definition dient als Grundlage für die weiteren Phasen.
3. Ideenfindung
Die Ideenfindungsphase ist geprägt von Kreativität und Brainstorming. Das Team generiert eine große Menge an möglichen Lösungen, ohne sie sofort zu bewerten. Ziel ist es, so viele innovative Ideen wie möglich zu entwickeln, die das definierte Problem angehen.
4. Prototyping
In der Prototyping-Phase werden erste greifbare Modelle der Ideen erstellt. Diese Prototypen können einfache Skizzen, Papiermodelle oder digitale Mockups sein. Der Zweck besteht darin, die Ideen schnell und kostengünstig zu visualisieren und zu testen.
5. Testen
Die Testphase ist darauf ausgelegt, die entwickelten Prototypen unter realen Bedingungen zu erproben. Hierbei wird das Nutzerfeedback gesammelt, analysiert und in weitere Iterationen der Prototypen umgesetzt, bis eine optimale Lösung gefunden ist.
Schaubild: Die 5 Phasen des Design Thinkings
Design Thinking Archetypen
Archetypen helfen dabei, die Benutzer:innen auf einer tiefen Ebene zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die ihren wahren Bedürfnissen entsprechen. Carl Jung, ein Schweizer Psychiater, hat zwölf grundlegende Archetypen identifiziert, die im Rahmen des Design Thinkings verwendet werden können:
Die 12 Archetypen
- Der Liebhaber: Fokussiert auf Leidenschaft, Harmonie und Beziehungen.
- Der Held: Strebt nach Mut, Ehre und dem Überkommen von Herausforderungen.
- Der Magier: Sucht nach Transformation, Innovation und Veränderung.
- Der Unschuldige: Sehnt sich nach Sicherheit und Glückseligkeit.
- Der Entdecker: Ist auf Abenteuer, Unabhängigkeit und Selbstfindung ausgerichtet.
- Der Herrscher: Steuert Ordnung, Kontrolle und Stabilität bei.
- Der Schöpfer: Erzeugt Originalität, Visionen und kreative Werke.
- Der Weise: Strebt nach Wissen, Wahrheit und Weisheit.
- Der Gesetzlose: Ist rebellisch, unkonventionell und sucht Freiheit.
- Der Versorger: Steht für Fürsorge, Verantwortung und Nächstenliebe.
- Der Narr: Bringt Spaß, Unbeschwertheit und Freude ein.
- Der Jedermann: Verkörpert Realismus, Pragmatismus und Bescheidenheit.
Anwendung der Archetypen im Geschäftsprozess
Archetypen bieten tiefere Einblicke als die herkömmlichen Personas, insbesondere bei der Definition, welche Rolle die Nutzer:innen in Bezug auf das Produkt oder die Dienstleistung einnehmen.
Design Thinking Archetypen in der Praxis
- Der Liebhaber könnte bei der Entwicklung von Produkten für den Freizeit- und Wellness-Bereich im Vordergrund stehen.
- Der Held wäre typisch für Produkte, die Mut und Durchsetzungsvermögen betonen.
- Der Magier würde Innovationen und transformative Technologien unterstützen.
Vorteile von Design Thinking
Design Thinking bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die es zu einer leistungsfähigen Methode machen:
- Anwenderzentrierung: Im gesamten Prozess wird der Nutzer in den Mittelpunkt gestellt, was dazu führt, dass die entwickelten Lösungen wirklich relevant und nützlich sind.
- Kreativität: Durch die Betonung auf Ideenfindung und Prototyping fördert Design Thinking kreative und innovative Ansätze.
- Flexibilität: Im Gegensatz zu traditionellen, linearen Methoden ist Design Thinking iterativ und anpassungsfähig, was es ermöglicht, schnell auf Veränderungen und neue Erkenntnisse zu reagieren.
- Kosteneffizienz: Frühzeitiges Testen und Prototyping minimiert das Risiko kostspieliger Fehler und ermöglicht es, rasch zu lernen und anzupassen.
Matrix der Vorteile von Design Thinking
Vorteile | Bedeutung |
Anwenderzentrierung | Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen |
Kreativität | Förderung von vielfältigen und innovativen Ideen |
Flexibilität | Anpassungsfähig an verschiedene Projektanforderungen |
Kosteneffizienz | Reduziert Risiken und Kosten durch frühes und häufiges Testen |
Schnelle Iteration | Erlaubt schnelle Runden von Feedback und Anpassungen |
Links zu den Ursprüngen und Erfindern
Design Thinking wurde von mehreren einflussreichen Organisationen und Institutionen geprägt:
- IDEO eine Innovations- und Designberatung, hat das Konzept des Design Thinkings popularisiert.
- Stanford d.school, die Design Thinking in ihre Lehrpläne aufgenommen und zu einer Kernkomponente ihrer Kurse gemacht hat.
Toolset: Liste mit Anbietern
Hier ist eine Tabelle mit wichtigen Tools, die du für Design Thinking nutzen kannst:
Tool | Beschreibung |
SEO.com Dashboard | Ein benutzerfreundliches, kostenloses SEO-Analyse-Tool für die grundlegende SEO-Strategie. |
Google Analytics | Ein kostenloses Tool für umfassende Website-Analysen mit benutzerdefinierten Berichten. |
Semrush | Eine umfangreiche SEO- und Marketing-Plattform mit einer Omnichannel-Marketing-Lösung und Wettbewerbsanalyse. |
Google Trends | Ein kostenloses Tool zur Echtzeitanalyse von Suchtrends und Veränderungen im Suchverhalten. |
Facebook Audience Insights | Ein kostenloses Tool zur Analyse von demografischen und psychografischen Daten deiner Facebook-Follower. |
SurveyMonkey | Ein flexibles Umfragetool zur Ermittlung von Zielgruppeninteressen und potenziellen Marktentwicklungen. |
Audiense | Ein Tool zur Analyse psychografischer Daten und erweiterten Zielgruppensegmentierung. |
BuzzSumo | Ein vielseitiges Tool zur Zielgruppenanalyse und Identifikation von Influencern. |
Hotjar | Ein Analyse- und Feedback-Tool, das Heatmaps, Session Recordings und Nutzerfeedback bietet. |
Qualtrics | Eine umfassende Plattform für Experience Management mit tiefgehenden Datenanalysen und Feedback-Tools. |
Brandwatch | Ein Tool für Social Media Listening und tiefgehende Analysen zur Identifikation und Verstehung von Zielgruppen in Echtzeit. |
Ipsos | Eine globale Marktforschungsplattform, die umfassende Daten aus Umfragen und Behavior Tracking bietet. |
Similarweb | Verfolgt das Verhalten der Nutzer:innen auf deiner und anderen Websites. |
Fazit
Design Thinking ist eine leistungsstarke, benutzerzentrierte Methode, die Innovationsprozesse fördert und es Teams ermöglicht, effektive und kreative Lösungen zu entwickeln. Durch die Iteration von Prototypen und das schnelle Testen von Ideen bietet Design Thinking eine Flexibilität und Dynamik, die in heutigen schnelllebigen Märkten entscheidend ist. Es kombiniert Empathie, Kreativität und analytisches Denken, um tiefgehende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Nutze die vorgestellten Tools und Prinzipien, um deine eigenen Projekte auf das nächste Level zu heben und einen echten Mehrwert für deine Nutzer:innen zu schaffen.